Appenzeller Bachtage

227. August - 231. August 2018

Im Appenzellerland, bekannt f�r H�gel und Berge, K�se und Most, eigenwillige und sangesfreudige Einwohner, finden seit nunmehr zehn Jahren allmonatlich musikalische Anl�sse der speziellen Art statt: die Kantatenkonzerte der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen. Die sp�tbarocken bis klassizistischen Bauten von Trogen, vor 250 Jahren von der ebenfalls sehr eigenwilligen H�ndlerfamilie Zellweger auf die Alm gepflanzt, bieten den genau richtigen Rahmen f�r die Auff�hrung des gesamten Vokalwerks des Thomaskantors. �Es ist, als w�rde man jedes Mal ein wenig den Weg empor nach Jerusalem antreten�, so eine der regelm�ssigen Konzertbesucherinnen. Ja, es stimmt: der Weg hinauf in die Appenzeller H�gellandschaft, heraus aus dem Brummen der grauen St�dte, hinein in eine unvergleichliche Vielfalt naturgegebener und architektonischer Eindr�cke, dem Himmel ein ganz kleines St�ck n�her ? das alles geh�rt auch zur Inszenierung des grossen Schweizer Bachprojekts.

Seit 2014 bereichert die f�r ihre monatlichen Kantatenkonzerte in Trogen bekannte J. S. Bach-Stiftung ihr Angebot um die Appenzeller Bachtage. Angesichts einer immer gr�sseren Schar von immer weiter her anreisenden Konzertbesuchern dr�ngte es sich fast auf, alle zwei Jahre zum Verweilen im Appenzellerland einzuladen. Rund um die Auff�hrung einer gewichtigen Bachkantate soll in lockerer, aber durchaus auch stringenter Abfolge auf das kompositorische Schaffen des Thomaskantors hingef�hrt und sollen Perspektiven dar�ber hinaus er�ffnet werden. Die reizvolle und gastliche Umgebung darf bewusst zum Wohlgef�hl der G�ste beitragen; im Zentrum steht jedoch klar das Inhaltliche. Deshalb wird auch diesmal ein thematischer Schwerpunkt gew�hlt. 2016 kreisen Konzerte, Vortr�ge und andere Darbietungen um das Ph�nomen des Chorals. Er nimmt in Bachs Vokalwerk eine zentrale Stellung ein und war, als die Kirchenbesucher noch singen konnten, das Bindeglied zwischen dem religi�sen und musikalischen Allgemeingut und der denkbar h�chsten Kunstmusik. Diese Voraussetzungen haben sich im Laufe der Zeit ver�ndert. Umso wichtiger ist es, in der heutigen Auff�hrungspraxis dem Choral als Bestimmungselement von Bachs Kompositionen gerecht zu werden.

Was erwartet die Besucher aus fern und nah? Zum Beispiel ein glanzvolles Er�ffnungskonzert in der Kathedrale St. Gallen, in welchem die Basler Madrigalisten eine Br�cke schlagen zwischen der Gregorianik des St. Galler M�nches Notker und den reformatorischen Ges�ngen Luthers. Die Reformation als Wegmarke in einem �bergeordneten Kontinuum ? dies unser kleiner Beitrag zum n�chstj�hrigen Reformationsjubil�um. Oder zum Beispiel die Auff�hrung der Choralkantate �Ein feste Burg ist unser Gott� BWV 80. Sie handelt den Eckstein aller protestantischen Chor�le ab; ein weiterer Beitrag zum Thema Reformation. Oder zum Beispiel das grosse Orgelkonzert in der Dorfkirche von Gais, wo sich gesungener Choral und instrumentale Musik die Hand geben werden. Oder zum Beispiel die Bach-Nacht ChorALL, bei der sich moderne Formationen an Bach messen. Dies alles und noch sehr vieles mehr. Wir freuen uns sehr auf die Begegnungen im August, auf spannende Darbietungen und unvergessliche Konzerterlebnisse. Die Appenzeller Bachtage sind kein Festival im Monologformat K�nstler-Publikum, sondern durch und durch ein gewollter Dialog.

Ausgew�hlte H�hepunkte aus dem Programm:

- Er�ffnung: ?Von Notker zu Luther zu Bach?, Mittwoch, 17. August 2016: Von Notker zu Luther zu Bach: Die prachtvolle Kathedrale von St. Gallen bildet den stimmungsvollen Rahmen f�r den Br�ckenschlag vom Mittelalter �ber die Reformation zur Neuzeit, dargeboten von den Basler Madrigalisten.

- ?Bach bewegt?, Donnerstag, 18. August 2016, und Samstag, 20. August 2016: Bach hat die Menschen seit jeher bewegt. Der herausragende Tanzp�dagoge Royston Maldoom �bertr�gt J. S. Bachs Musik mit Jugendlichen der Bildungsinstitution SBW Haus des Lernens im w�rtlichsten Sinne in Bewegung, n�mlich in ein spannendes Tanzprojekt.

- Konzertwanderung ?�ber den Bach?, Freitag, 19. August 2016: Gedeckte ?H�slibruggen?, wo Sitter und Wattbach zusammenfliessen, bieten erstmals Raum f�r ein neues, unkonventionelles Musikerlebnis. Die Holzbr�cken bilden die B�hne f�r die Konzertwanderung ?�ber den Bach? mit der St.Galler Knabenmusik.

- Kantatenkonzert BWV 80, Freitag, 19. August 2016: ?Ein feste Burg ist unser Gott?. Werkeinf�hrung mit Karl Graf und Rudolf Lutz. Kantatenkonzert und Reflexion mit Dorothee Mields, Sopran; Terry Wey, Altus; Bernhard Berchtold, Tenor; Klaus Mertens, Bass; Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung; Rudolf Lutz, Leitung. Reflexion: Johannes Anderegg

- Bach-Nacht ?ChorALL?, Samstag, 20. August 2016: Eine Bach?sche M�lange aus Chor(al)musik und ein Get-together in ungezwungener Atmosph�re bildet den Abschluss. Mit M�nnerstimmen Basel, The Glue, Klezmerband ?Dance of Joy?, Royston Maldoom mit Jugendlichen der Bildungsinstitution SBW Haus des Lernens.

Tickets und weitere Informationen: www.bachtage.ch

(Selbstdarstellung Appenzeller Bachtage)