Innsbrucker Festwochen
203. Juli - 274. September 2024
«Es bleibt alles anders», singt Herbert Grönemeyer und trifft damit den spannenden und gleichsam zwischen zwei Zuständen schwebenden Moment der Veränderung auf den Punkt. Auch bei den Innsbrucker Festwochen bleibt alles anders. Seit jeher sind sie eine Konstante für die stete Erneuerung in der Alten-Musik-Szene. Gegründet 1976 aus einer Gegenbewegung zum etablierten Klassikbetrieb haben sie in all den Jahren tausenden von Künstler*innen stets aufs Neue eine Bühne für Originalklanginterpretationen am Puls der Zeit geboten. Und sich dabei auch als Veranstaltungsreihe immer wieder neu erdacht, weiterentwickelt und positioniert. Bis dato Unentdecktes ? und die besten Künstler*innen dies darzubieten ? wurden das Markenzeichen.
Neue künstlerische Leitung zwischen Wandel und Konstante
Die neue Doppelspitze, Eva-Maria Sens als Künstlerische Direktorin und Ottavio Dantone als Musikalischer Leiter, haben im September 2023 übernommen. Gemeinsam haben Sie eine Vision: Die Festwochen sind ein Momentum, an das man zurückkehren möchte und das man vermisst, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Im Mittelpunkt aller Überlegungen steht hierbei der Klang. Dieser Originalklang definiert sich für Sens und Dantone nicht durch die Rekonstruktion einer vermeintlichen Authentizität anhand der bloßen Verwendung historischen Instrumentariums oder der sogenannten Aufführungspraxis, die für das Duo selbstverständlich und grundlegend ist, sondern durch eine Verortung der Musik in Ästhetik, Raum und Zeit sowie die konzeptionelle und emotionale Vermittlung. Der programmatische Blick der Leitung richtet sich, der historischen Bedeutung Innsbrucks entsprechend, von hier aus in die Welt und aus der Welt zurück. In jeder der folgenden Festwochen-Ausgaben werden sich daher ? vornehmlich im Opern-Repertoire ? Komponisten und Werke wiederfinden, die durch Wirken und Entstehung mit der österreichischen Musikgeschichte verbunden sind.
In diesem Sinne hat Ottavio Dantone, gemeinsam mit seiner Accademia Bizantina, dem neuen Orchester in Residence, seine erste Oper "Cesare in Egitto" von Geminiano Giacomelli ausgesucht, die ihre Premiere 1737 in Graz feierte und zum größten Erfolg im Leben des Komponisten werden sollte.
Neben dieser Neuentdeckung steht die diesjährige Barockoper:Jung "Arianna in Creta" für die Kontinuität von erfolgreichen Konzepten, die von der neuen Leitung weitergetragen werden. Dieses Herzensprojekt steht für die Förderungen der aufstrebenden Stimmen, die auf dem Weg zu den großen Opernbühnen der Welt sind. Der Cast der Barockoper:Jung besteht aus Teilnehmenden des Cesti-Wettbewerbs 2023. Dieser Gesangswettbewerb stellt traditionell den den Abschluss des Festwochen-Sommers in Innsbruck dar.
Die dritte Oper 2024 ist in traumwandelndes Gold getaucht und erzählt mittels Stimmgewalt und einem Elefanten die dramatische Geschichte von «Dido, Königin von Carthago».
Zwei Jahre vor dem 50sten Jubiläum der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik bleibt also alles anders: Das neue Orchester in Residence, die Accademia Bizantina, wird mit Ottavio Dantone weiterhin Neuheiten und Verschollenes präsentieren, Eva-Maria Sens wird die Innsbrucker Festwochen als Kennerin mit jahrelanger Erfahrung, doch nun in neuer Position, erfolgreich leiten.
(Selbstdarstellung Innsbrucker Festwochen)
Weiterführende Informationen:
- Programm herunterladen (Format *.PDF)
- Internet: www.altemusik.at