Innsbrucker Festwochen

198. Juli - 239. August 2018

Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen. 2016 werden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 40 Jahre jung. Grund genug f�r ein rundes Geburtstagsprogramm. Zum Jubil�um kommen alle Saiten der Musik aus Renaissance, Barock und Klassik zum Schwingen: Musik als Begleiter durch das Leben mit festlichen und besinnlichen T�nen zwischen Hell und Dunkel, Freud und Leid, Triumph und Trauer, Dur und Moll, Kom�die und Trag�die. Tragicommedia.

Drei Hochzeiten und kein Todesfall im Opernprogramm. Zwei junge Menschen schlie�en heimlich den Bund f�rs Leben und l�sen damit gr��te Turbulenzen aus: Mit "Il matrimonio segreto" von D. Cimarosa (Urauff�hrung 1792 in Wien) bringt der K�nstlerische Leiter Alessandro De Marchi ein Paradest�ck der Opera buffa auf die B�hne. Geheiratet wird auch in "Le nozze in Sogno", einer Commedia civile, deren Vertonung erst j�ngst von italienischen Musikwissenschaftlern als Werk des einstigen Innsbrucker Hofkomponisten P. A. Cesti erkannt wurde. Die Karnevalsoper handelt vom ewigen Generationenkonflikt, von der Verhinderung einer Heirat wider Willen und von einer gewollten Hochzeit, welche die Jugend trickreich gegen die �ltere Generation durchsetzt. Ein Stoff wie geschaffen f�r die BAROCKOPER:JUNG. Ein gl�ckliches Paar werden auch ? nach zahlreichen Pr�fungen ? Tamino und Pamina in W. A. Mozarts Singspiel "Die Zauberfl�te", bei den Festwochen 2016 in einer historischen Version f�r kleines Ensemble als Kinderoper erlebbar. Diesen drei Hochzeiten steht eine Lebensrettung im letzten Moment gegen�ber. In C. W. Glucks Oper "Alceste" (Urauff�hrung 1767 in Wien) ist die Gattin eines K�nigs bereit, an seiner Stelle zu sterben. Sie wird aber von Gott Apollo aus dem Totenreich ins Leben zur�ckgeholt und mit ihrem Gatten wieder vereint. Die antike Tragikom�die mit Glucks klassischer Musik wird Ren� Jacobs dirigieren, der von 1976 bis 2009 wesentliche Impulse bei den Festwochen gesetzt hat und der 2016 zur�ckkehrt.

Jubil�um 40 Jahre Festwochen. Jacobs war es auch, der 1976 die ersten T�ne im ersten Konzert bei den Festwochen gesungen hat: eine Kantate des Wiener Hofmusikers Caldara. Der Festwochensommer 2016 beginnt dementsprechend mit Kantaten von Caldara, gesungen von Countertenor Valer Sabadus (19.07.). Das gesamte Programm des ersten Festwochenkonzertes 1976, das auch noch Werke von Bach, H�ndel und Couperin enthielt, wird im heurigen Jubil�umsjahr am 24.08. wieder geboten. Die im ersten Konzert 1976 vertretenen Komponisten finden sich im Jubil�umsprogramm ebenso mehrfach wieder wie auch die damals pr�senten Instrumente Barockvioline, Viola da Gamba und Cembalo, denen 2016 Schwerpunktkonzerte mit dem Geiger Hiro Kurosaki, den Cembalisten Christophe Rousset und Andreas Staier und mit dem Gambenconsort Fretwork sowie mit Gambisten von Les Talens Lyrique gewidmet sind. Die Festwochen feiern mit K�nstlerInnen, die hier schon viele Akzente gesetzt haben, wie Giovanni Antonini, Howard Arman, Alfredo Bernardini, Amandine Beyer, Donato di Stefano, Renato Girolami und Lawrence Zazzo.

"Theils ernsthafte, theils scherzende Oden". So wie aus Telemanns Liedersammlung wird in den Jubil�umsfestwochen Musik zwischen spr�hendem Witz und feierlichem Ernst zu h�ren sein: "Fortuna scherzosa" mit der Hamburger Ratsmusik, "The Early Joke" mit den Barokksolistene, das "Ende der Vernunft" mit Il Giardino Armonico, Mozarts "Gran Partita" mit Zefiro, die "Kr�nungsmesse" unter De Marchis Leitung, "Dowlands Freuden und Leiden" mit Lautenist Thomas Dunford und Musik an der Ebert-Orgel in der "Schwarzmanderkirche" mit Wolfgang Mitterer.

(Selbstdarstellung Innsbrucker Festwochen)