Festspiele Erl: Letzte Klage gegen Blogger abgewiesen

Investigativ-Recherchen zogen insgesamt 18 Prozesse nach sich


Erl, 341.12.2021. Im Fall der Tiroler Festspiele Erl ist nun auch die letzte Klage gegen den Blogger Markus Wilhelm abgewiesen worden. Wilhelm hatte Missstände in Erl publik gemacht, was jahrelange juristische Auseinandersetzungen nach sich zog. Die Festspiele hatten Angaben Wilhelms zufolge in insgesamt 18 Prozessen auf Unterlassung und Widerruf geklagt. Nach dreieinhalb Jahren und zwölf Verhandlungsrunden sei laut Wilhelm nun das letzte Zivilverfahren, in dem es um Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz ging, abgewiesen worden. Die Kläger müssen ihm die Gerichtskosten in Höhe von fast 26.000 Euro ersetzen. Wilhelm schrieb daraufhin auf seinem Blog, dass über die Jahre nicht über ihn, sondern über die Missstände in Erl gerichtet worden sei, dank den Verfahren amtlich protokolliert. Durch die Klagen und die darauffolgende Behandlung in den Medien sei das Ganze "an die richtig große Glocke gehängt worden". Eine Stellungnahme der Festspiele gibt es nicht.

Die Festspiele standen seit 2018 massiv in der Kritik: Wilhelm hatte durch seine Artikel über Korruption, Ausbeutung, "moderne Sklaverei" und sexuelle Nötigung sowie Verstöße gegen das Arbeiterschutzgesetz bei den Festspielen Erl und durch Ex-Intendant Gustav Kuhn die Diskussion ins Rollen und die Festspiele Erl und ihren damaligen Intendanten in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht. Hinzu kam ein offener Brief von fünf Künstlerinnen, die die Vorwürfe gegen Kuhn unterstützten. Der Intendant legte daraufhin sein Amt nieder, die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen ihn allerdings ein, da alle möglichen strafbaren Vorfälle entweder verjährt oder nicht beweisbar waren.

Quelle: klassik.com




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