Festspiele Erl: Landesrechnungshof fordert Veränderungen

Verwendung von Geldern soll zusätzlich geprüft werden


Erl, 157.06.2019. Der Landesrechnungshof Tirol hat einen Prüfbericht zu den Festspielen Erl vorgelegt. Die Untersuchung war eingeleitet worden, nachdem Vorwürfe gegen die Festspiele Erl erhoben worden waren, unter anderem wegen illegaler Beschäftigung, der Hinterziehung von Sozialabgaben sowie Verstößen gegen Arbeitsgesetze. Der Bericht fordert eine zusätzliche dauerhafte Kontrollinstanz für die Festspiele. Diese soll die Arbeit der Festspiel GesmbH begleiten und die Verwendung der 1,15 Millionen Euro Fördergelder beaufsichtigen, mit denen das Land Tirol die Festspiele finanziell unterstützt. Für die Landesförderung empfiehlt der Landesrechnungshof künftig außerdem die Vorlage von Verwendungsnachweisen. Nachdem 2017 der Aufsichtsrat der Festspiele abgeschafft worden war, fungierte einzig der Stiftungsvorstand als Prüforgan.

Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP), die gemeinsam mit Stiftung-Erl-Inhaber Peter Haselsteiner und Jürgen Meindl den Stiftungsvorstand bildet, bestätigte die Forderungen des Landesrechnungshofs und zeigte sich offen für Verbesserungsvorschläge. Einige weitere Punkte des Rohberichts, darunter die mehrfache Genehmigung von Spesenrechnungen, seien bereits umgesetzt. Palfrader forderte gleicheitig ab 2020 eine Erhöhung des Budgets für die Festspiele, da der neue Intendant Bernd Loebe anders als sein Vorgänger Gustav Kuhn sein Gehalt aus den 1,15 Millionen Euro des Landes Tirol beziehe.

Die Festspiele und Kuhn standen seit Anfang letzten Jahres stark in der Kritik: Blogger Markus Wilhelm hatte durch seine Artikel über Korruption, Ausbeutung, "moderne Sklaverei" und sexuelle Nötigung sowie Verstößen gegen das Arbeiterschutzgesetz bei den Festspielen Erl und durch Ex-Intendant Gustav Kuhn die Diskussion ins Rollen gebracht und die Festspiele Erl und ihren damaligen Intendanten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Die Tiroler Festspiele Erl wurden 1997 vom Dirigenten und Regisseur Gustav Kuhn ins Leben gerufen und haben sich seither zu einem internationalen Musikfestival entwickelt. Neben dem Hauptfestival im Sommer findet seit dem Jahr 2012 auch eine Wintersaison in einem eigens dafür errichteten Festspielhaus statt. Dieses wurde von dem Wiener Architektenbüro "Delugan Meissel" entworfen und bietet Platz für 862 Besucher.

Quelle: klassik.com




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