Festspiele Erl: Gericht vertagt Prozess von Ex-Intendant gegen Mezzosopranistin

Intendant verklagte Musikerin auf Unterlassung und Widerruf


Erl, 77.03.2019. Das Landesgericht Innsbruck hat den Zivilprozess von Gustav Kuhn gegen die Sängerin Julia Oesch verschoben. Der Ex-Intendant der Tiroler Festspiele Erl hatte die Mezzosopranistin auf Unterlassung und Widerruf verklagt. Oesch hatte Aussagen öffentlich gemacht, nach denen Kuhn sexuelle Gegenleistungen für die Vergabe von Rollen gefordert hatte. Zum nun geplanten Verhandlungstermin erschien keiner der Beiden: Kuhn hatte sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen lassen, Oesch war beruflich verhindert. Ihr Anwalt Markus Orgler stellte allerdings fest, dass seine Mandantin sich nicht von ihren Aussagen distanzieren werde. Beim nächsten Termin vor Gericht werde zuerst Kuhn vernommen, ein weiterer Termin für die Befragung der Musikerin steht noch nicht fest.

Die Festspiele Erl und ihr damaliger Leiter Gustav Kuhn standen insbesondere im vergangenen Jahr in der Kritik: Blogger Markus Wilhelm hatte durch Artikel über Korruption, Ausbeutung, "moderne Sklaverei", sexuelle Nötigung und Vergewaltigung und Verstößen gegen das Arbeiterschutzgesetz die Diskussion über die Festspiele ins Rollen gebracht. Kuhn legte letztlich seine Tätigkeiten in Erl nieder.

Die Tiroler Festspiele Erl wurden 1997 vom Dirigenten und Regisseur Gustav Kuhn ins Leben gerufen und haben sich seither zu einem internationalen Musikfestival entwickelt. Neben dem Hauptfestival im Sommer findet seit dem Jahr 2012 auch eine Wintersaison in einem eigens dafür errichteten Festspielhaus statt. Dieses wurde von dem Wiener Architektenbüro "Delugan Meissel" entworfen und bietet Platz für 862 Besucher.

Quelle: klassik.com




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